Am vergangenen Sonntag durfte Steinlach 4 zu Hause gegen die 2. Mannschaft von Rochade Metzingen antreten. Gegen denselben Gegner musste man in der vergangenen Saison noch eine knappe Niederlage hinnehmen, außerdem hatte man die ersten beiden Spiele verloren. Die Devise war klar, es mussten zwei Punkte her, um nicht endgültig in den Abstiegskampf zu geraten.
Der Spieltag begann mit einer aus Steinlacher Sicht erfreulichen Nachricht: Metzingen konnte an Brett 3 kurzfristig keinen Spieler aufbieten, und so durfte sich Stefan Behnle über einen kampflosen Punkt freuen. Diesen Vorsprung galt es nun über die Ziellinie zu bringen. Leider gab es zu Beginn gleich einen Rückschlag. Cezary Niczyporuk an Brett 2 konnte seine Partie lange ausgeglichen halten, verlor dann aber nach einer unübersichtlichen Abwicklung einen Bauern, voraus ein Endspiel mit 5:4 Bauern und je einem Springer entstand. In diesem fand der Gegner die besseren Züge, und nachdem klar war, dass der Durchmarsch eines Bauern früher oder später unvermeidlich war, streckte Cezary die Waffen.
Kurze Zeit später konnte dann Niklas Bäuerlein an Brett 5 den Steinlacher Vorsprung wiederherstellen. In der Holländischen Verteidigung unterlief seinem Gegner bereits im 6. Zug ein fataler Fehler, der ihn eine Leichtfigur kostete. Ein weiterer einzügiger Einsteller brachte Niklas eine zweite Mehrfigur, außerdem hatte er sich mittlerweile eine komfortable Angriffsstellung erarbeitet. Dieser Übermacht hielt der Gegner nicht lange stand, sodass der Steinlacher seinen Vorteil zu einem Matt verwandeln konnte. Einen weiteren Rückschlag gab es sodann an Brett 6. Alfred Lubik hatte sich aus der Eröffnung eine leicht bessere Stellung erarbeitet, übersah dann aber im 17. Zug eine Gabel, die ihn eine Qualität und schlussendlich die Partie kostete.
Der Ausgang der Begegnung hing nun von den Brettern 1 und 4 ab, an denen zu diesem Zeitpunkt noch alles offen war. Willi Weihing an Brett 1 kam nach eigenen Worten “miserabel” aus der Eröffnung, schaffte es aber, seine Stellung nach und nach zu verbessern. Als sich die Gelegenheit bot, opferte er eine Qualität, um Löcher in die gegnerische Verteidigung zu reißen. Dies zahlte sich wenig später aus, als es ihm gelang, sich mit einem Springer in der gegnerischen Stellung festzusetzen und mit einem Bauern weit vorzustoßen. Der Metzinger verzettelte sich in der Verteidigung und sah sich alsbald gezwungen, die Qualität wieder zurückzugeben. Dies half aber alles nichts mehr, die Lücken in seinen Reihen waren in der Zwischenzeit einfach zu groß, und als dann auch noch ein Turm auf der zweiten Reihe direkt vor dem im Eck eingeklemmten König auftauchte, reichte der Metzinger die Hand zur Aufgabe, da ihn nur noch der Verlust der Dame vor einem unmittelbaren Matt bewahrt hätte.
Johannes Schneider an Brett 4 spielte mit 75 Zügen die längste Partie des Tages. Aus der Eröffnung ergab sich eine ausgeglichene Stellung, die auch in einem Remis hätte enden können. Jedoch übersah der Metzinger Spieler eine Springergabel, die gleich drei seiner Bauern angriff, welche er unmöglich alle verteidigen konnte. In der Folge spielte Johannes mit einem Mehrbauern und einer leicht besseren Bauernstruktur gegen das Läuferpaar. Im Endspiel zeigte sich dann, dass auch der König eine enorm starke Figur sein kann. Während der Metzinger eher passiv agierte, setzte Johannes seine verbliebenen Bauern mit Unterstützung des Königs in Bewegung. Die Entscheidung brachte dann ein Durchbruch am Königsflügel, infolgedessen der Metzinger seine letzte Leichtfigur gegen einen sich in eine Dame umwandelnden Freibauern geben musste. Wenige Züge später entschied er sich dann zur Aufgabe.
In Summe stand ein 4:2-Achtungserfolg zu Buche, der Steinlach 4 fürs Erste aufatmen lässt und etwas Luft zum Tabellenkeller schafft. Weiter geht es für Steinlach 4 am 5. Spieltag gegen die 3. Mannschaft der SG KK Hohentübingen.
